Aufgrund von bauphysikalischen Risiken hinsichtlich des Feuchtetransportes werden Innendämmungen häufig pauschal als schadensanfällig und problematisch bewertet. Eine kapillaraktive Innendämmung stellt bei qualifizierter Planung und Ausführung jedoch eine in der Praxis bewährte Lösung dar, bei der geeignete Dämm- und Baumaterialen die anfallende Feuchtigkeit unmittelbar aufnehmen, transportieren und wieder abgeben können.
Zur Bemessung der Dämmschicht sind neben der Bestandssituation und der Materialität des Innendämmsystems auch Wärmebrücken zu betrachten. Bei der Planung ist die frühzeitige Abstimmung mit den Denkmalbehörden geboten. Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung eines Baudenkmals bedürfen gemäß den Denkmalschutzgesetzen der jeweiligen Bundesländer der denkmalrechtlichen Genehmigung durch die zuständige Denkmalbehörde.
Baudenkmale und sonstige besonders erhaltenswerte Bausubstanz sind von den Bestimmungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ausgenommen, soweit die Erfüllung der Anforderungen die Substanz oder das Erscheinungsbild beeinträchtigen oder andere Maßnahmen zu einem unverhältnismäßig hohen Aufwand führen (§ 105 GEG).
Das vorliegende Arbeitsheft soll als fachliche Hilfestellung dienen, bauphysikalische Grundbegriffe und Nachweisverfahren erklären sowie im Folgenden die grundsätzliche Vorgehensweise bei der denkmalgerechten Planung und Ausführung einer Innendämmung im Baudenkmal aufzeigen.