Das Alltägliche hat zu jeder Zeit den Großteil der Bauproduktion ausgemacht. Eben diese Bauten und Ensembles sind oftmals ortsbildprägend und als Zeugnisse der Alltagskultur beispielhaft für ihre Zeit. Bauwerke der Moderne und der jüngeren Zeit sowie Vertreter weniger repräsentativer
Baugattungen (wie Arbeiterhäuser, Großsiedlungen, technische Anlagen und Funktionsbauten) sind längst Teil unseres Verständnisses von Kulturerbe geworden. Doch hierarchisierende Kriterien wie Gestaltungsqualität und Innovationsgrad bilden im Zuge weiterer Auswahlprozesse nach wie vor Aspekte für eine Ausweisung als Kulturerbe – was nicht zuletzt auch das Kriterium des „outständig universal value“ des Weltkulturerbeprogramms verdeutlicht. Abgesehen von dieser globalen Perspektive sind es jedoch insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene gerade die alltäglichen zeittypischen Bauten, die auch durch ihr massenhaftes Auftreten Lebensräume prägen, und zwar meist ohne dabei technisch oder konstruktiv innovativ oder von besonderer künstülerischer Qualität zu sein – also keine „Highlights“ und damit oft auch keine Denkmale.
CfP: Jahrestagung AKTLD an der Universität Siegen - Alltägliches Erben
29.09. bis 01.10.2022
Call for Papers
Einreichung bis zum 20.2.2022: engelberg@architektur.uni-siegen.de
Thema: ALLTÄGLICHES ERBEN