In der Anti-Abriss-Allianz wenden sich Aktive aus den Bereichen Soziales, Umweltschutz und Kulturerbe gemeinsam gegen die vermeintlich alternativlose Praxis von Abriss und Ersatzneubau. Sie engagieren sich für eine neue Umbaukultur in Deutschland und Europa. Die Partner*innen der Allianz fordern, bei erhaltenswerter Bausubstanz auch dem Klima, sozialen Belangen und kulturellen Werten gerecht zu werden. Dazu wird die Allianz in den kommenden Monaten konkrete Vorschläge und Handreichungen erarbeiten. Damit will sie Politik und Verwaltung auf Bundes- und Landesebene dabei beraten
und unterstützen, die baukulturellen und klimapolitischen Vorhaben der Bundesrepublik umzusetzen.
Im Dezember 2024 schrieb die Allianz in ihrem Gründungspapier fest: Es braucht “Empfehlungen an die Politik, um Abrisse effektiv zu verhindern”. Diesem Auftrag folgend, hat die AG Politik der Anti-Abriss-Allianz diese Ziele erarbeitet:
1. Alte Bauten bevorzugen: Statt neu zu bauen, soll geprüft werden, ob bestehende Gebäude besser genutzt und saniert oder umgebaut werden können.
2. Geplante Abrisse erst prüfen: Bevor Abrisse genehmigt werden, soll in den Landesbauordnungen festgelegt werden: Erst ist die THG-Bilanz zu prüfen, da bei der Treibhausgasbilanzierung auch bereits verursachten Emissionen berücksichtigt werden.
3. Leerstand nutzen: Leerstehende und nicht genutzte Gebäude sollen behördlich erfasst werden, um (Zwischen-) Nutzungen möglich zu machen. Dabei kann die öffentliche Hand mit ihrem Gebäudebestand beispielhaft vorangehen.
4. Machbarkeitsstudien erstellen: Es soll untersucht werden, wie sich bestehende Bauten erhalten lassen – mit einem besonderen Blick auf Soziales, Umweltschutz und Kulturerbe.
5. Gesetze angleichen: Die Gesetze sollen so angepasst werden, dass sie den Erhalt von Gebäuden fördern.
6. Besondere Bauten erhalten: BEB (besonders erhaltenswerte Bausubstanz) soll verbindlich geschützt und ihr Erhalt in bau- und planungsrechtlichen Regelwerken verankert werden.
7. Herausfordernde Fälle fördern: Es sollen Fördermittel für Arbeiten an Bauten bereitgestellt werden, die nur schwer wieder herzurichten sind. Damit lassen sich Abrisse vermeiden und so das Klima schützen.
Einwahllink für den 11. Februar 2025, 11:00 Uhr
https://us06web.zoom.us/j/2436945325?pwd=bHZNQmhZODQrRldzQ3h4R3NVZms2Zz09
Meeting-ID: 243 694 5325, Kenncode: 9DUFUm, bei Rückfragen: 0179 7868261