Von Brüssel nach Brandenburg an der Havel: Das ehemals im Krieg zerstörte Paulikloster ist die erste Station der Fotoausstellung “Destroying Cultural Heritage: a conflict strategy” in Deutschland. Der Landesarchäologe und Direktor des BLDAM, Prof. Dr. Franz Schopper, stellte in seiner Begrüßung die Parallelen zum einst zerstörten Paulikloster her und resümierte: “Wir dürfen auch nicht vergessen, dass diese Kulturdenkmäler hinterher Hilfe brauchen, die die man noch irgendwie retten kann. Im Zuge des Wiederaufbaus wird auch die Kultur- und Denkmalpflege ein großes Thema sein.” Prof. Dr. Thomas Drachenberg, Landeskonservator und stellvertretender Direktor des BLDAM führte in seiner Funktion als Mitglied des Vorstands der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL) in das Thema ein: “Kultur und Kunst sind wichtige Faktoren für eine resiliente Gesellschaft und deswegen zielt in diesem Krieg Russland darauf ab genau diese Resilienz in der Ukraine zu brechen. Diese Ausstellung macht mit schonungslosen Fotos darauf aufmerksam.”
Weiterhin betont er: “Es ist wichtig für uns als Gesellschaft aus unserer Vergangenheit zu lesen und zu lernen und für die Gegenwart und Zukunft diese Erkenntnisse miteinzubeziehen. Und wir erzählen uns alle anhand dieser alten Bausubstanz unsere eigenen Geschichten, die können verschieden sein, aber sie haben alle hier stattgefunden.”
Diese Ausstellung, die vom European Heritage Heads Forum (EHHF) und Les Halles Saint-Géry koproduziert wurde, konnte dank der Arbeit des polnischen Nationalen Instituts für kulturelles Erbe und der vom polnischen Zentrum für kulturelle Unterstützung in der Ukraine durchgeführten Bildsammlung realisiert werden. Die Fotos wurden von Marek Lemiesz (PL), Tomasz Grzywaczewski (PL) und Yurii Veres (UKR) aufgenommen. Das European Heritage Heads Forum ist ein informelles Expertennetzwerk, in dem sich die für das Kulturerbe zuständigen nationalen Direktoren Europas (in den Bereichen Baukultur, Landschaft und Archäologie) zusammenfinden. Es bietet ein Forum für den Informations- und Erfahrungsaustausch über den Umgang mit der historischen Umwelt im 21. Jahrhundert. Seit 2006 treffen sich die Mitglieder des EHHF jährlich, um ihr gemeinsames Interesse am kulturellen Erbe Europas zu betonen.