02.01.2024
CfP: Kulturelles Erbe und Demokratie - AKTLD Jahrestagung in Coventry
Call for Papers: AKTLD Jahrestagung in Coventry, 3. – 5. Oktober 2024
Einreichungstermin: 4. März 2024
Die Ausweisung, Interpretation und Verwaltung des kulturellen Erbes sind stets von politischen Umständen beeinflusst. Welcher Ansatz im Umgang mit dem kulturellen Erbe in demokratischen Gesellschaften verfolgt wird, muss von der Öffentlichkeit überprüft werden. Das umfasst einen Dialog und Diskurs über die Fachleute des kulturellen Erbes hinaus. Der Schutz des kulturellen Erbes liegt in demokratischen Gesellschaften im Interesse des Gemeinwohls, die Vertreter dessen staatlich gelenkter Verwaltung handeln in diesem Sinne. Das Verständnis von Kulturerbe basiert dabei auf der Überzeugung, dass Kultur einen gesellschaftlichen Wert
darstellt. Dies kann nicht nur von verschiedenen Gruppen der Öffentlichkeit, sondern auch von verschiedenen Vertretern des Staates in Frage gestellt werden. Was bedeutet es, wenn demokratisch legitimierte Regierungen anheben, investigative Narrative in ihrer Vielfalt zu beeinflussen und damit die Werte des Kulturerbes und der Kultur untergraben, die von Fachleuten als elbstverständlich angesehen wurden? Wo sollte die Deutungshoheit liegen, wenn der Populismus im Aufstieg begriffen ist? Wer definiert, interpretiert, nutzt oder erhebt Anspruch auf das Erbe für welche Zwecke?
Wesentliche Fragen:
1. Gibt es Anzeichen dafür, dass Diskurs und Praxis zum Schutz des kulturellen Erbes demokratischen Gesellschaften (eher als autokratischen) dienen - ungeachtet der Überzeugung, dass die Demokratie das am wenigsten schlechte aller Staatsmodelle sei?
2. Wie können Diskurs und Praxis des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege die Demokratie aufrechterhalten und weiterentwickeln? Und inwieweit sind sie von ihr abhängig?
3. Welche unterschiedlichen Praktiken von Top-down- und Bottom-up-Entscheidungsfindungen im Umgang mit dem Kulturerbe gibt es im internationalen Vergleich?
4. Welche Rolle spielen Kulturerbeprozesse in zeitgenössischen Gesellschaften - sowohl zur Unterstützung staatlicher Narrative als auch als oppositionelle und alternative Praxis?
BEITRÄGE
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge für einen 20- bis 25-minütigen Vortrag in Form eines aussagekräftigen
Abstracts von max. 200 Wörtern und einem kurzen CV bis zum 4. März 2024. Obwohl wir uns vorstellen, dass
die Tagungssprache vorwiegend Englisch sein wird, so akzeptieren wir auch Abstracts und Vorträge auf
Deutsch.
Bitte senden Sie Ihren Beitrag mit Angabe der gewünschten Sektion an: sabine.coadyschaebitz@coventry.ac.uk
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