
Aktuelle Ausgabe 1/2023: Kunst am Bau
Infolge der deutschen Teilung ist die unterschiedliche Entwicklung der staatlich geförderten »Kunst am Bau« oder »baubezogenen Kunst« dem Thema immanent. Politische Botschaften transportierten beide, die DDR sicher programmatischer und kontinuierlicher als die Bonner Republik, die schon früh auf thematische Vorgaben verzichtete. Die baugebundene Kunst in der DDR erreichte fast sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens. Wie prägend ihr Pendant im Westen insgesamt wirkte, bildet noch ein Desiderat der Forschung.
Gemeinsam ist den Kunstwerken in Ost und West, dass sie in die Jahre gekommen, unansehnlich, oft missverstanden und durch all das gefährdet sind – je größer und enger an den Bau gebunden, desto dramatischer. Wo man auch hinblickt, stets scheint es auf Abnahme bzw. Demontage und Einlagerung hinauszulaufen – und schon darüber ist man froh, obwohl der ursprüngliche Sinn dieser öffentlichen Kunst damit vollständig unterlaufen wird. So gut wie nie wird ein Bauwerk allein um seiner »Kunst« willen erhalten.
Noch immer mangelt es oft an Überblick über den
Bestand, an vertieften Kenntnissen und infolgedessen an Schutzausweisungen. Einige Länder treiben engagiert eine systematische Inventarisation voran, andere sehen Kunst am Bau eher als Beifang, der schon ins Netz gehen wird, wenn der Fisch nur groß genug ist. Das vorliegende Heft greift wichtige Aspekte des weiten Themenfelds auf.
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